Slowenien Brevet 1200er 2021

(07.07.2021)

Am 7. Juli 2021 um 06:00 Uhr starteten ich und weitere 5 Brevet Kollegen in Bad Radkersburg zu dieser Monstertour. Diese führte uns zuerst nach Slowenien, dann durch ganz Österreich bis Prag, der Hauptstadt von Tschechien. Von dort ging es über den Südosten von Tschechien (Hlinsko, Brünn) wieder retour nach Österreich und über das Burgenland und die Oststeirische Weinstraße zurück zum Ausgangspunkt. Es waren über 1.200 Kilometer mit ca. 11.000 Höhenmetern zu bewältigen.

Das Brevet ist grundsätzlich kein Rennen, sondern fällt unter die Kategorie Radfernfahrt. Die einzige Vorgabe war, die Strecke in einer Maximalzeit von 92,5 Stunden zu absolvieren. Deshalb haben wir das Event so geplant, dass wir jede Nacht eine Schlafpause von 4-5 Stunden genießen durften. Wir hatten auch den Luxus eines Begleitfahrzeuges. Wir brauchten daher nur das Nötigste (Regengewandt, leichte Verpflegung) mitführen.

Die Bedingungen waren gar nicht einfach. Oft große Hitze, dann über Stunden Schüttregen und Gewitter. Aber auch viele Stunden mit optimalem Radlwetter waren dabei! Schließlich haben wir nach 85 Stunden (brutto) und einer Nettofahrzeit von 51 Stunden wieder das Ziel in Bad Radkersburg erreicht.

 

Etappe 1

335 Kilometer: Gornja Radgona, Spielfeld, Graz, Leoben, Präbichl, Ybbs, Ottenschlag
Viele Teile dieser Strecke kannte ich bereits, weil ich sie vorher entweder zusammen mit Jeff H. oder zum Teil bei den Brevets in OÖ gefahren bin.


Etappe 2

387 Kilometer: Ottenschlag, Zwettl, Gmünd, Prag, Hlinsko

Das Waldviertel präsentierte sich am Vormittag mit wunderschönen sonnigen Stunden und viel Farbenspiel. Wald, Wiesen, Kornfelder/blumen.
In Tschechien waren es eher gemischte Gefühle. Die Landschaften selbst mit einigen Seen an der Strecke waren großartig. Die offiziell für diesen Brevet zu nutzenden Straßen waren allerdings zum Teil sehr stark befahren und als Radfahrer hatte man sehr wenig Platz am Straßenrand. Einige extreme Stücke konnten wir durch alternative Streckenführung ausweichen.
Die Ankunft in Prag auf der Karlsbrücke fühlte sich gut an, hatten wir doch den nördlichsten Punkt und damit den Wendepunkt der Tour erreicht. Die Navigation wieder raus aus der Stadt in dichtem Verkehr und meist ohne Radwege war nicht so toll.
In der zweiten Nacht hatten wir – nach vielen Regenstunden und noch ca. 20 zusätzlichen Kilometern und etlichen Höhenmetern, weil Originalstrecke gesperrt – in unserer Unterkunft auch keinen Strom und Warmwasser. Naja! Richtige Randonneure würden sowas ja generell nicht in Anspruch nehmen ;-). Wir schliefen trotzdem wie die Murmeltiere …


Etappe 3

316 Kilometer: Hlinsko – Brünn – Hohenau/March – Eisenstadt

Dieser 3. Tag war durch optimales Radlwetter geprägt und die Landstriche, die wir in Tschechien durchquerten, waren wirklich wunderschön und abwechslungsreich. Am späteren Nachmittag kamen wir wieder in Österreich (Hohenau an der March) an und hatten dann noch ca. 150 Kilometer bis Eisenstadt zu bewältigen. Im Team schafften wir das trotz starker Gegenwehr (Wind) recht gut und konnten uns dann nach der Ankunft im Etappenziel in einer gemütlichen Pension wieder „zu Menschen machen“ – was die Nacht vorher ja nicht gut möglich war.


Etappe 4

186 Kilometer: Eisenstadt, Oberpullendorf, Güssing, St. Anna, Bad Radkersburg

Der letzte Tag war dann trotz weniger Kilometer nochmals richtig hart. Die Hitze war beinahe unerträglich, zusätzlich gab es noch einige schwierige Höhenmeter zu bewältigen. Hier zeigte sich dann der Randonneurs-Geist! Die Gruppe arbeitete sehr gut zusammen und schaute, dass alle mitgenommen werden. So schafften wir unser gemeinsames Ziel am Samstag Abend und feierten bei gutem Essen und Trinken unseren Erfolg!

(Robert Janisch)

Rennrad